10 Jahre, 10 Fragen
Der Pfizer Healthcare Hub Berlin übersetzt innovative Technologien in Patient:innenlösungen – seit über 10 Jahren
Seit der Gründung des Pfizer Healthcare Hubs in Berlin in 2014 ist viel passiert: Das Hub-Team hat wichtige Partnerschaften mit Startups und jungen Unternehmen aufgebaut, Hand in Hand mit Kooperationspartnern zusammengearbeitet und innovative Lösungen für die Pfizer Fachabteilungen gefunden. Das wäre nicht denkbar ohne die Hub-Mitarbeitenden: Durch ihr Engagement und ihre Kreativität haben sich für Pfizer neue Wege eröffnet und innovative Technologien konnten in die Anwendung gebracht werden.
Wir haben mit zehn ehemaligen Mitarbeiter:innen zu ihren Erfahrungen und Take-Aways aus ihrer Zeit im Pfizer Healthcare Hub gesprochen.
Was war das Highlight in deiner Zeit im Pfizer Healthcare Hub?
Ekaterina Alipiev (Director Innovation Sourcing bei Pfizer):
Ich war mehrere Jahre im Hub involviert, deshalb gab es mehrere Highlights und es schwer ist, eines hervorzuheben. Was sicherlich sehr beeindruckend war, war die allererste „Startup Sprechstunde“ im Jahr 2015, die wir organisiert haben. Auf einmal waren um die 60 Startup-Gründerinnen und Teams für das Event in der Zentrale am Potsdamer Platz: Das war etwas, was Pfizer vorher nicht kannte. Das war der Auftakt eines intensiven Austausches mit Startup-Teams und einer langen Reihe von Events.
Was war die größte Herausforderung, der du im Pfizer Healthcare Hub begegnet bist und wie hast du sie gemeistert?
Bertram Weber (Team Lead Health Solution Partner IM bei Pfizer):
Für uns als Pharmaunternehmen ist die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb unserer Arzneimittel unser Kerngeschäft. Begleitend zu unseren eigenen Produkten finden wir immer wieder innovative Kooperationspartner mit spannenden digitalen Lösungen, die zu unseren Produkten bzw. den Therapiegebieten passen und einen sinnvollen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung leisten. In einer solchen Kooperation übernehmen wir häufig die Rolle des Vertriebspartners, da wir mit unserem Zugang zur Ärzteschaft diese Innovationen bekannt machen können. Und genau hier liegen die größten Herausforderungen für alle Beteiligten.
Meist sind die Produkte unserer Partner noch nicht etabliert am Markt und die Ärzteschaft muss erst davon überzeugt werden. Eine digitale Lösung in den bestehenden Praxisablauf zu implementieren, bedeutet Veränderung. Hierfür müssen die Praxen Zeit haben und einen klaren Nutzen für sich und ihre Patient:innen erkennen können: Stichwort Change-Management. Marketingmaterialien und E-Mailkampagnen sind hilfreich, aber oft nicht ausreichend. Für einen langfristigen Erfolg brauchen beide Kooperationspartner einen langen Atem, bis sich ein Produkt am Markt etablieren kann. Nur direkter Kundenkontakt, intensive Gespräche mit potenziellen Interessenten und ein kundenorientier Support schaffen nach und nach das Vertrauen in Innovationen und können letztlich die Zielgruppe gewinnen.
Ebenso wichtig ist das Commitment des Außendienstes. Wir müssen erst intern vom Produkt überzeugt sein und auch hier Vertrauen schaffen, da unsere Kundenbeziehungen teils sehr lange bestehen und vertrauensvoll sind und wir dadurch viel zu verlieren haben. Bewährt hat sich hierbei das nötige Maß an Transparenz, zum Produkt, aber auch des Kooperationspartners und der Menschen die dort arbeiten. Damit das gewonnene Vertrauen nicht verspielt wird, ist es immens wichtig ein sehr gutes Verständnis für deren jeweiligen internen Anforderungen und Prozesse entwickeln, um Missverständnisse zu vermeiden. Eine sehr enge und strukturierte Zusammenarbeit sind dabei die wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Erfolgreiche Kooperationen sind kein Selbstläufer. Es kommt vor allem auf eine intensive Zusammenarbeit, ein klares Commitment bei allen Beteiligten und einen langen Atem an.
Welche beruflichen oder persönlichen Fortschritte hast du während deiner Zeit im Pfizer Healthcare Hub gemacht?
Jutta Klauer (Director Strategic Digital Partnerships bei MSD Deutschland):
Ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Austausch mit dem späteren Startup-Partner Viomedo, mir als Mitinitiatorin des Healthcare Hubs und einem Pfizer Team, in dem wir die Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet haben. Zwei sehr unterschiedliche Welten sind mit viel Energie aufeinander getroffen - der Großkonzern und ein ganz junges Startup. Als Team haben wir damit bei Pfizer was ganz Neues gewagt und ich wusste von da an, dass ich am richtigen Platz bin und etwas bewegen kann: die Corporate und die Startup Welt zusammenbringen und gemeinsam die Digitalisierung des Gesundheitssystems vorantreiben.
Und niemand von uns hätte bei der Gründung 2014 gedacht, dass das erste Pfizer Healthcare Hub aus Berlin mal das Vorbild für weitere Hubs in der ganzen Welt sein wird.
Gibt es ein Projekt oder eine Aufgabe, auf die du besonders stolz bist?
Lisa Kilikowski (Masterstudentin Public Health):
Besonders stolz bin ich auf meine Mitarbeit an der Entwicklung eines einheitlichen Evaluationsprozesses für potenzielle Start-up-Kooperationen. Diese Aufgabe hat mir nicht nur geholfen, meine Projektmanagement- und Organisationskompetenzen zu stärken, sondern auch mein Verständnis für Innovationsprozesse und strategische Partnerschaften in der Pharmabranche zu vertiefen.
Lorenz Winker (Digital Innovation Hub Lead bei Novo Nordisk):
Mein erstes Projekt im Healthcare Hub war das "Future of Health"-Format, in dem wir Vordenker und Innovatoren aus ganz unterschiedlichen Bereichen auch außerhalb des Gesundheitswesens zusammengebracht haben, um in außergewöhnlichem Rahmen eine positive Vision für die Zukunft der Gesundheit zu entwickeln. Gemeinsam mit Maks Giordano, mit dem wir damals zusammengearbeitet haben, haben wir ein wirklich neues Format mit mehreren Veranstaltungen, Workshops und spannenden Diskussionen entwickelt, die in der Form sicher einzigartig waren, was auch im Rückblick etwas besonders war. Das "Moonshot Booklet" aus der ersten Veranstaltung steht noch auf meinem Schreibtisch🙂.
Welche Momente im Pfizer Healthcare Hub haben dich am meisten inspiriert oder motiviert?
Peter Neske (Innovation Lead Pfizer Healthcare Hub Freiburg):
Immer dann, wenn interne und externe Innovator:innen idealerweise im persönlichen Kontakt auf uns aktiv zukommen, um herauszufinden, wie denn eine gemeinsame Kooperation aussehen könnte. Gerade auch auf externen Bühnen sind wir häufig der erste Innovationskontakt von Pfizer Deutschland, das macht stolz. Und via unserer Webseite sind wir auch eine dialogfördernde Ansprechsynapse.
Wir sind auch die "An-übermorgen-Denker": das heißt, den Mut zu haben, Themen anzugehen, die noch niemand im Pfizer-Netzwerk angegangen ist, zum Beispiel DiGAs oder Quantentechnologie.
Thorsten Mintel (Director Strategic Innovation bei Pfizer):
Natürlich war es der Start, die Tatsache, dass wir als Pfizer den Mut hatten, uns auf diese Reise zu begeben und in die damals noch recht neue, coole Start-up Welt einzutauchen. Und dann so aufregende Momente wir die Unterschriftenzeremonie zum Vertag mit Cortrium oder auch die Präsentationen von Kooperationsvorhaben vor dem Senior Management. Inspiriert haben mich auch die vielen Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten 10 Jahren im Hub mitgearbeitet haben. Oft waren es Menschen mit Startup-Erfahrungen und Kompetenzen, die unser Team enorm bereichert haben und mit denen die Zusammenarbeit einfach nur Spaß gemacht hat.
Hast du eine Anekdote aus deiner Zeit im Pfizer Healthcare Hub, die du teilen möchtest?
Lorenz Winker:
Meine Zeit im Healthcare Hub hat sich stark mit den Lockdown-Zeiten währen Corona überschnitten, was natürlich außergewöhnlich war und dazu geführt hat, dass ich viele Kollegen erst nach langer Zeit zum ersten Mal "in echt" getroffen habe. Mit einer Kollegin habe ich im Homeoffice fast ein Jahr lang täglich sehr eng zusammengearbeitet, bevor wir festgestellt haben, dass wir 100 Meter voneinander entfernt wohnen.
Wie hat sich deine Sicht auf die Branche durch deine Zeit im Pfizer Healthcare Hub verändert?
Ekaterina Alipiev:
Ich kam aus der Startup-Welt zu Pfizer, als Gründerin im Mental Health Bereich, und kannte die verschiedenen Abteilungen, Prozesse und Zuständigkeiten in einem großen Unternehmen nicht. Das hat meinen Horizont erweitert. Je mehr ich in die Tiefe des Gesundheitssystems eintauchte, desto bewusster wurde mir, wie viele Herausforderungen und unmet needs es für die Patient:innen gibt. Gleichzeitig konnte ich durch die Arbeit im Hub immer wieder tolle Beispiele für Menschen und Teams sehen, die Lösungen für diese Probleme entwickeln. Das hat mich immer sehr hoffnungsvoll gemacht.
Welche Entwicklung des Hubs hat dich am meisten beeindruckt?
Ralph Laegel (Inhaber der Cap4Health GmbH & Co. KG):
Am Erfolg des Hubs haben viele Menschen über die Jahre mitgewirkt. Mich hat besonders beeindruckt, dass trotz vieler Personalwechsel in und rund um den Hub die Idee erhalten, stetig weiterentwickelt und so erfolgreich gemacht wurde. Es ist toll, wie der innovative „Staffelstab“ immer weitergegeben wurde!
Was würdest du neuen Mitarbeitern im Hub mit auf den Weg geben?
Elena Möhrmann (Medical Affairs Scientist Oncology bei Pfizer):
Du wirst Teil eines großartigen Teams, indem Zusammenarbeit großgeschrieben wird. Sei offen für neue Ideen und Ansätze, und habe den Mut, deine eigenen Ideen aktiv einzubringen. Im Hub hast du die Chance, nicht nur Innovationen mitzugestalten, sondern auch deine persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben. Nutze die vielfältigen Möglichkeiten, die dir hier geboten werden, und sei bereit, gemeinsam mit dem Team neue Wege zu gehen.
Don Eteghwia (Medizinstudent):
Als Werkstudent im Medizinstudium würde ich neuen Mitarbeitern raten, ihre akademischen Kenntnisse praktisch zu nutzen und die gewonnenen Erfahrungen zurück ins Studium zu bringen. Bleibt neugierig, stellt Fragen und nutzt die Gelegenheit, um euch ein starkes Netzwerk aufzubauen. Nutzt die Gelegenheit, von verschiedenen Expert:innen im Hub zu lernen und euch aktiv neuen Projekten sowie Herausforderungen zu stellen.
Was wünscht du dem Pfizer Healthcare Hub für die Zukunft?
Ralph Laegel:
Ich wünsche dem Hub ein langfristiges Bestehen und weiter so viele engagierte und innovative Beteiligte, die immer wieder mit neuen Ideen Innovation leben und so auch eine Art Innovationsbrücke ins Unternehmen sind.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig Teamwork, Engagement und Leidenschaft für den Erfolg des Pfizer Healthcare Hubs sind. Diese Stärken wollen wir in den kommenden Jahren weiter nutzen und ausbauen. Vielen Dank an alle Mitstreiter:innen und Unterstützer:innen!