Nachhaltige Lösungen mit Impact: Fünf beispielhafte Kooperationen zwischen Startups und Pfizer im Rahmen des GROW-Programms
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Wie werden industrielle Produktionsprozesse emissionsärmer, energie- und ressourceneffizienter? Mit dem GROW-Programm wollen der Pfizer Healthcare Hub und der Smart Green Accelerator Kollaborationen zwischen Startups und Pfizer auf den Weg bringen, um industrielle Produktionsprozesse effizienter, digitaler und nachhaltiger zu gestalten. Mit Peter Neske vom Pfizer Healthcare Hub Freiburg und Philipp Rottmann vom Smart Green Accelerator haben wir einen Blick darauf geworfen, wie solche Kooperationen aussehen können.
Skalierbarkeit der Lösungen als definiertes Ziel
Durch die Zusammenarbeit mit Innovatoren wie Startups, Spin-Offs oder Tech-Companies wollen wir vom Pfizer Healthcare Hub nicht nur nachhaltige Produktionslösungen für den Freiburger Standort entwickeln, sondern aus Baden-Württemberg heraus skalieren und echten Impact generieren: Was im Freiburger Werk funktioniert, funktioniert an 43 anderen Pfizer-Standorten auf der ganzen Welt – und hat zugleich Vorbildfunktion für andere Industrien.
Do you want to GROW? So profitieren Startups vom GROW-Programm
Das GROW-Programm richtet sich an Startups mit einem marktreifen Produkt, die mit Unternehmenspartnern wie Pfizer Kooperationen auf Augenhöhe entwickeln wollen – immer mit der Mission vor Augen, die Energiewende voranzutreiben. Dazu identifizieren unsere Pfizer-Fachabteilungen Challenges, auf die wir in sechs Monaten mit den Schritten Scouting, Matching und Collaboration innovative Lösungen suchen. Das Programm endet mit dem Demo Day, bei dem präsentiert wird, ob ein Pilot, ein Proof of Concept oder ein User Acceptance Test starten wird. Das Team vom Smart Green Accelerator bringt die Akteure an einen Tisch und begleitet bei der Entwicklung und Umsetzung der Kooperationen.
“Die Schwierigkeit für jedes Startup ist der erste große Kunde. Startups haben noch keine ausgereiften Prozesse, Produkte oder Strukturen. Unternehmen sind es aber nicht gewohnt, unfertige Lösungen zu bekommen. GROW bietet den notwendigen Rahmen, um die beiden Player zusammenzubringen: Die Expertise und Erfahrung von Pfizer auf der einen Seite und neue, innovative Ansätze auf der anderen Seite”, so Philipp Rottmann vom Smart Green Accelerator.
Fabriksimulation mit operaize und plus10
Christine Steinhart: Beginnen wir mit einem Blick auf die aktuelle GROW-Runde: Gibt es Potenzial für eine Pfizer-Startup-Kooperation?
Phillipp Rottmann: Die Challenge dieses Jahr, die Optimierung des FAST-Prozesses (Fully Automated System Transport), war sehr spezifisch. Ein Startup mit einem Lösungsansatz zu finden, der ganz konkret auf die Challenge passt, war eine Herausforderung. Mit plus10 aus Stuttgart und operaize aus Köln haben wir zwei vielversprechende Unternehmen gefunden, die die Challenge ganz unterschiedlich angehen: Die einen setzen bei der Technologie, die anderen bei der Systemarchitektur an.
Christine Steinhart: Und wie ist der aktuelle Stand?
Peter Neske: In einem ersten Schritt haben wir mit Unterstützung der Fachbereiche die verschiedenen Lösungsideen herausgearbeitet. Jetzt sind wir mitten im Exploration Sprint, in dem wir unsere Kooperationsziele konkretisieren. Im nächsten Schritt entscheiden wir, ob eine Kooperation zustande kommt. Unabhängig davon, ob sich die beiden Seiten für die Zusammenarbeit entscheiden, beobachten wir, dass die Startups von diesem Prozess enorm profitieren: Jemanden aus einem Unternehmen zu haben, der mitdenkt, der für eine Organisation spricht und die Lösungen vorantreibt, ist für die Produktentwicklung sehr wertvoll.
Ressourceneffizienz mit wattron
Christine Steinhart: Schauen wir auf einen Kooperationsversuch, der zunächst vielversprechend war, dann aber beendet wurde. Welches Potenzial bot die Kooperation mit wattron?
Peter Neske: wattron hatte eine clevere Lösung für die Optimierung des Blisterfolieneinsatzes durch weniger Verpackungsmaterial. Der Standort Freiburg ist mehrfacher Umweltpreisträger des Landes Baden-Württemberg – Ressourceneeffizienz und -optimierung ist somit ein Pflichtthema.
Christine Steinhart: Wieso kam die Kooperation dennoch nicht zustande?
Phillipp Rottmann: Wir merkten damals, dass Pfizer als Anwender gar nicht der beste Ansprechpartner ist, sondern dass die Lösung beim Gerätehersteller zu positionieren ist, ein Learning für die nächsten GROW-Runden. Wir haben die Akteure vernetzt und uns dann zurückgezogen.
Entwicklung einer IoT-Plattform für die sichere Arzneimittelproduktion mit mondas
Christine Steinhart: Schauen wir auf die Kollaboration mit mondas, einem Fraunhofer Spin-Off – was war die Challenge hinter dieser Kooperation?
Philipp Rottman: Ausgangspunkt für die Kooperation mit mondas war die Suche nach einer Lösung zum Monitoring und zur ausfallsicheren Steuerung der Produktionsmaschinen.
Christine Steinhart: Was ist das Besondere an dieser Kooperation und welche Learnings gab es?
Peter Neske: Wenn man sich die Frage stellt: “Wie passt eine IT-Lösung in eine globale IT-Struktur?”, wird es komplex – dafür ist mondas ein Paradebeispiel: Bis zum Proof of Concept dauerte es ein Jahr, das Projekt ging dann in die Fachabteilungen und von dort aus geht es weiter. Im Rahmen des GROW-Programms konnten wir die Aufgabenstellungen sukzessive an die Realbedingungen feinjustieren und mit Siemens auch einen weiteren, für das Projekt wichtigen Partner an Bord holen. Zusammen konnten wir eine wertige Lösung entwickeln, die jetzt die Chance hat, eine globale Benchmark in der Pfizer-Organisation zu werden.
Energieeffizienz mit perto
Christine Steinhart: Es gab aber auch Kooperationen, die zu einem schnellen und messbaren Erfolg führten wie beispielsweise die Kooperation mit perto. Was war die Challenge und wie hat das Projekt gestartet?
Peter Neske: Die Zusammenarbeit mit perto hat mit einem Pilotprojekt gestartet: Bei 16 Pumpen des Freiburger Werks wurde eine Wirtschaftlichkeits- und Effizienzbetrachtung durchgeführt. Innerhalb von 14 Tagen konnte das perto-Team schon Optimierungsvorschläge liefern, die zu einer Reduktion von 23 Tonnen CO2 pro Jahr führen. Diese Lösung kann jetzt freiburgweit skaliert werden und ist ein signifikanter Mosaikstein in den jährlichen Energieeinsparzielen am Standort. Eine internationale Skalierung von Freiburg aus ist auch hier denkbar.
Phillipp Rottmann: Die Kooperation mit perto war kein Ergebnis einer konkreten Challenge. Für das GROW-Programm bewerben sich die Startups permanent. Insofern ist perto ein schönes Beispiel für die Sogwirkung, die durch die Zusammenarbeit zwischen dem Pfizer Healthcare Hub und dem Smart Green Accelerator entsteht und Startups aus allen Teilen Deutschlands und sogar darüber hinaus anzieht.
Christine Steinhart: Was ist das Besondere an dieser Dreierkonstellation aus Smart Green Accelerator, Pfizer Healthcare Hub und Startup?
Phillipp Rottmann: Zum einen fördern wir mit unserer Zusammenarbeit ein Innovationsökosystem, das den Gründergeist unterstützt und innovativen Ideen einen fruchtbaren Boden bietet.
Zum anderen haben wir ein System mit einer wichtigen Enabler-Funktion geschaffen: Gemeinsam können wir Startups bei ihrem ersten großen Auftrag unterstützen und dabei nachhaltige Technologien mit einem enormen Skalierungspotenzial auf die Straße bringen: Vom Produktionsstandort Freiburg in die globale Pfizer-Organisation – und darüber hinaus auch in andere Industrien.
Hier geht’s zur Registrierung für den GROW Matching-Prozess 2022
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